Was sind Jobsharing-Konzepte?

Für Jobsharing braucht es im Unternehmen eine gewisse Reife und Erfahrung auf diesem Weg. Wenn das Unternehmen noch so gar nicht bereit ist für Neue Arbeit, ist den Jobsharenden kaum möglich den Status als totale Exoten zu verlassen. Zuerst braucht es Haltung. Es fängt schon mit der Entscheidung an:  Ich möchte etwas ändern?“ Und es beginnt mit den Werten wie Arbeiten auf Augenhöhe, Aufrichtigkeit, Transparenz und Wertschätzung, die eng mit dieser Haltung verknüpft sind.

Auch für das Tandem selbst geht es bei neuer Arbeit einerseits darum: Was machen wir inhaltlich, was ist unser Ziel, was ist unser Purpose? Und andererseits: Wie arbeiten wir miteinander? Wie gestalten wir unsere Arbeit? Wie bauen wir uns ein Arbeitsumfeld auf, in dem es uns gut geht, indem wir innovativ sein können?

Warum habe ich Jobsharing-Konzepte entwickelt?

Für Arbeitnehmer:innen, Berufs- und Wiedereinsteiger:innen

Im Zuge der Transformation in den Unternehmen ist Kollaborationsfähigkeit eine der Kompetenzen, auf die es in der Zukunft maßgeblich ankommt. Meiner Meinung nach ist Jobsharing eine Arbeits(zeit)form, um Führungskräfte, Mitarbeitende genau darauf vorzubereiten: Arbeit sinnvoller verteilen und währenddessen auch noch die weiteren Zukunftskompetenzen schulen, auf dies es so sehr ankommen wird: Agilität, mehr Eigenverantwortung, Empathie-, Resilienz- oder ständige Lernfähigkeit, Kollaborationsfähigkeit, Reflexionsvermögen, Konfliktkompetenz, ..

Mit einem Jobsharing-Konzept möchte ich Jobsharing-Interessierte ermutigen, sich in einem Tandem, zu bewerben. Ein weiterer Grund waren die vielen Anfragen von Tandems, die wissen wollten: Wie bewerben wir uns und wie schreiben wir eine Jobsharing-Bewerbung?

Für diesen Personenkreis entwickelte ich ein Jobsharing-Konzept, das professionell, lösungsorientiert und argumentationsstark ist, mit dem Ziel eine Tandembewerbung zu verfassen und ein Vorstellungsgespräch erfolgreich zu führen. Dieses Konzept besteht aus 8 Modulen bzw. Stufen, die aufeinander aufbauen.

Dieses Jobsharing-Konzept soll interessierten Beschäftigten und Suchenden helfen, Fragen zu beantworten und Hindernisse zu einem Jobsharing zu lösen. Es ist eine Planungshilfe auf Deinem bzw. Euren Weg zu einem Jobsharing, um Anregungen und konkrete Hilfe für Dein bzw. Euer Vorhaben zu erhalten. Diesem Konzept liegen umfassende Erfahrungen aus meinen vielen Einzel- und Tandemberatungen sowie Workshops zugrunde. Mit einem Jobsharing-Konzept können Unternehmen überzeugt werden, dass dem Wunsch nach einem Jobsharing entsprochen wird. Mit diesem Konzept verkauft Ihr eine Idee und eine Lösung, Positionen mit Tandems im eigenen oder externen Unternehmen zu besetzen.

Das erste Modul dieses Konzeptes befasst sich mit den Grundvoraussetzungen. Es geht um die Fragen: Was ist Deine Motivation für diese Arbeits(zeit)form? Und Du solltest Dir auf jeden Fall die Frage stellen: Bin ich von der Persönlichkeit her für ein Jobsharing geeignet? Um dem Unternehmen einen Mehrwert als Tandem bieten zu können, musst Du wissen, was sind meine Kernkompetenzen, worin  bin ich am besten? Welche Kompetenzen  sollte mein Pendant aufweisen, damit wir uns ergänzen, um überhaupt Mehrwerte generieren zu können. Können wir mit unseren Mehrwerten bzw. Synergien, die Paint-Points“ (Schmerzgrenze) der in Frage kommenden Unternehmen lösen? Und in welcher Hinsicht kann ich mich fachlich und persönlich in dieser Konstellation weiterentwickeln? Bei der Zusammensetzung eines Tandems spielt neben der Chemie auch die eigenen Werte und die Haltung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit eine große Rolle. Und noch ein weiterer Aspekt kommt hinzu, die beiden Persönlichkeiten müssen zueinander passen.

Für Unternehmen

Unsere Wirtschaftswelt wird immer komplexer. Die Anforderungen an Unternehmen und Beschäftigte steigen. Dazu zählen:  Digitalisierung, Wettbewerbsfähigkeit, demographischer Wandel, Nachhaltigkeit, Klimawandel aber auch die Veränderung und Folgen der Pandemie führen zu enormen Herausforderungen.

Wir brauchen mehr Agilität und eine hohe Innovationskraft. Dabei darf nicht vergessen werden, dass dieses flexible und moderne Arbeiten auch Belastungen wie beispielsweise Burnout und psychische Belastungen mit sich bringen können. Es gilt, diese bewusst zu reduzieren. Jobsharing ist ein Arbeitsmodell, das auf die Kombination von Lebenssituationen ausgelegt ist. Dies gilt insbesondere bei Führungspositionen (Jobsharing auf Führungsebene), die neu gestaltet werden sollten. Klassische Karrieren mit der Gefahr des Burnouts, gesundheitlicher Schaden, keine Zeit für Familienaufgaben und Freizeit passen nicht in unser Denken. Dazu ist es erforderlich, Arbeit neu zu denken und zu verteilen.

Bei einem Jobsharing geht es um mehr als die reine Aufteilung der Arbeitszeit. Bei diesem Modell handelt es sich um eine völlig neue Form zu arbeiten. Im Fokus stehen Kollaboration, Sparring, das Matching verschiedener Kompetenzen sowie gegenseitiges Coaching und Learning on-the-job durch und mit der Tandempartnerin und dem Tandempartner. Das Jobsharing-Modell entwickelt erst in komplexen Jobs sein Potenzial:  Kollaboration, Perspektivwechsel, Sparring, 4-Augen-Prinzp und Vertretung sind nur einige der Vorteile, die erst in verantwortungsvollen Positionen so richtig zum Tragen kommen. Nicht umsonst sind daher rund drei Viertel aller Jobsharing-Tandems in Führungsrollen aktiv.

Wie sieht ein Jobsharing-Konzept für Unternehmen aus?

Für Unternehmen entwickelte ich ein zielgerichtetes und realistisches Jobsharing-Konzept, dass darauf abzielt, eine erfolgreiche Implementierung von Jobsharing zu gewährleisten. Dieses Konzept umfasst sechs aufeinander Module bzw. Stufen.

Eine klare Einführungsstrategie wird entwickelt, um die Grundvoraussetzungen für Jobsharing zu schaffen und einen klaren Rahmen im Unternehmen zu etablieren. Eine offene Unternehmenskultur und eine unterstützende Führung sind Voraussetzungen für ein Jobsharing. Die Mitarbeiter:innen benötigen umfassende Infos über Jobsharing und wie diese Arbeitszeitform konkret umgesetzt werden kann. Zudem werden vorhandene bzw. neu geschaffene Positionen identifiziert, die in einem Jobsharing besetzt werden sollen. Zudem ist eine Potenzialanalyse in Erwägung zu ziehen.

Das Jobsharing-Konzept wird schrittweise eingeführt. Dies beinhaltet Schulungen, Bereitstellung von Ressourcen und eine kontinuierliche Überprüfung während der Implementierung. Das Recruitung und Matching sowie das Onboarding der Tandempartner:innen wird hier aktiv integriert.

Nach Beendigung der Implementierung wird eine umfassende Analyse von Erfolgen und Herausforderungen durchgeführt, um das Konzept zu optimieren. Besonders Augenmerk liegt hierbei auf Recruitung und Matching sowie Onboarding. Basierend auf den Bewertungsergebnissen werden Anpassungen vorgenommen, um das Jobsharing-Konzept kontinuierlich zu verbessern.